Heilmittel selbstgemacht
„Alle chemischen Fabriken der Welt arbeiten nicht so exakt und vollkommen,
wie eine einzige jener kleinen Pflanzen, die dein Fuß achtlos zertritt,
und wenn alle Pillen und Tabletten nutzlos genommen werden,
dann versagen die Heilkräuter noch lange nicht,
denn eine einzige Pflanze heilt bisweilen eine veraltete Krankheit in wenigen Tagen!“
Als Freund der Naturheilkunde kommt man irgendwann auf die Idee, dass man Arzneimittel doch auch selbst herstellen könnte. Eine selbstgemachte Tinktur oder Salbe ist immer etwas ganz Besonderes. Wenn man Einiges beachtet, sind selbsthergestellte Präparate den meisten im Handel erhältlichen Arzneien in Wirkung und Intensität überlegen, ganz zu schweigen vom Kostenfaktor. Des Weiteren werden immer mehr kleine naturheilkundlich orientierte Firmen, die erstklassige Medikamente produzieren, aufgrund der massiven Auflagen und Einschränkungen des Arzneimittelgesetzes vom Markt gedrängt – und damit verschwinden auch die erstklassigen Medikamente. Insgesamt wird die Zahl der in den letzten zwölf Jahren verlorengegangenen Naturheilmittel auf 30.000 geschätzt! Alles Gründe sich von der industriellen Arzneimittel-Herstellung unabhängig zu machen.
Bitte beachten Sie aber, dass für eine Selbstmedikation ausreichende Kenntnisse der Heilkunst erforderlich sind, wie sie nur ein Heilpraktiker, Arzt oder Apotheker besitzt! Trotz sorgfältiger Überprüfung sind alle auf den nachfolgenden Unterseiten vorgeschlagenen Rezepte, Therapiehinweise, Dosierungsangaben und Applikationsformen ohne Gewähr und es wird keinerlei Garantie oder Haftung für eine Selbstmedikation übernommen! Auf die Giftigkeit von Pflanzen wird hingewiesen; wer von mir beschriebene Pflanzen sammelt, tut dies auf eigene Gefahr!
Grundsätzlich sollten Sie nur Pflanzen sammeln, die Sie kennen und von denen sie wissen, wie und wozu sie sie weiter verarbeiten. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, sind selbstverständlich tabu.
Richtiger Zeitpunkt:
Wenn die Pflanze gerade ihrem Höhepunkt entgegenstrebt.
- Blütenpflanzen bei zunehmendem Mond
- Wurzelbetonte Pflanzen bei abnehmendem Mond
- Zauberkräftige Pflanzen (v.a. Wurzeln) bei Neumond
Widdermond: Brennnessel, Disteln, Schöllkraut; Pflanzen gegen Migräne
Stiermond: Rosengewächse, Gichtkräuter, Braunelle, Wolfstrapp; Pflanzen gegen Halsleiden
Zwillingsmond: Lungenkraut, Spitzwegerich, Thymian
Krebsmond: Stiefmütterchen, Ringelblume, Löwenzahn, weiße Taubnessel
Löwemond: Sonnenblume, Johanniskraut, Schlüsselblume, Weißdorn, Harze
Jungfraumond: Wegwarte, Bitterkräuter
Waagemond: Kamille, Betonie, Birke, Goldrute, Gänsefingerkraut; Liebes-/Beziehungsthemen
Skorpionmond: Berberitze, Taubnessel, Weidenröschen; Pflanzen für Dickdarm oder Geschlechtsorgane
Schützemond: Enzian, Leberblümchen, Schöllkraut
Steinbockmond: Milzkraut, Zinnkraut, Vogelknöterich; Pflanzen für die Milz
Wassermannmond: Passionsblume
Fischemond: Weihrauch, Veilchen, Vergissmeinnicht
Richtige Tageszeit
In der Regel am Vormittag, wenn sich kein Tau mehr auf der Pflanze befindet.
Es sollte trockenes Wetter sein; nicht bei Sturm oder Gewitterlagen sammeln.
Ätherische-Öl-Drogen (Lavendel, Rosmarin, Thymian z.B.) werden sehr früh morgens gesammelt; nachts sammelt man Ginster, die Nachtkerze und die Königin der Nacht.
Richtiges Sammelgut
Blütenpflanzen im Beginn der Blüteperiode und nur die noch ungeöffneten Blütentriebe; Blattpflanzen mitsamt Wurzel ausgraben; Wurzeln vor der Blüte im Frühjahr oder Herbst ausgraben.
Wie sammeln
Gesammelt sollte nur werden, was am selben Tag noch verarbeitet werden kann.
Im Stoffbeutel oder Korb transportieren.
Bestanderhaltend sammeln! Also nur jede 5.-10. Pflanze ernten.
Sofern möglich nur einzelne Teile ernten, so dass die Pflanze weiterleben kann.
Wo sammeln
An ungenutzten Flächen. Nicht in der Stadt, in der Nähe von Müllkippen/Schrottplätzen/viel befahrenen Straßen/Bahngleisen/gedüngten Feldern. Nicht in Naturschutzgebieten.