Tinkturen selbstgemacht2023-12-26T21:09:38+00:00

Tinkturen herstellen

Hier entsteht eine Sammlung selbst hergestellter phytotherapeutischer Tinkturen, die ständig erweitert, aktualisiert und ergänzt wird. Erfahren Sie hier, wie Sie Tinkturen selber machen können! 

Man kann Tinkturen selbst herstellen zum Beispiel aus selbst gesammelten Frischpflanzen. Dies lohnt sich auf alle Fälle, denn die allermeisten Handelstinkturen und Fluidextrakte sind aus maschinell getrockneter Ware hergestellt und werden schon nach etwa einer Woche abfiltriert. Der Geist der Pflanze leidet dabei unweigerlich.
Bitte beachten Sie aber den Hinweis bzgl. Selbstmedikation auf der Seite „Heilmittel selbstgemacht“!

Zum Herstellen der Tinkturen wird nach Möglichkeit immer die Frischpflanze verwendet. Als Grundlage nutzt man am besten Schnaps guter Qualität (40%), z.B. Grappa oder Wodka. Bei harten Pflanzenteilen sollte der Alkoholgehalt 60-70% betragen

Die Pflanze wird gesäubert, zerkleinert (abgesehen von Blüten am besten im Mörser zerkleinern) und in ein sauberes Glas mit Schraubverschluss gegeben. Bei Frischpflanzen sollten Sie das Glas bis zum Rand füllen und etwas stopfen; bei zerkleinerter Handelsware von Kräutern und bei getrockneten Kräutern etwa ¾ vollfüllen. Alkohol bis kurz unter den Rand angießen, verschließen und schütteln, damit die Luft entweicht. Dann etikettieren Sie das Gefäß mit:

  1. Name der Pflanze
  2. Datum
  3. Alkoholsorte
  4. Mondstand
  5. Ort

Anschließend wird das Gemisch mindestens 40 Tage dunkel und kühl gelagert. Ausnahmen sind dabei Johanniskraut und Tormentill. Dann durch einen Kaffeefilter abfiltrieren (durch Biofilter oder Leintuch), Reste auspressen und in Braungläser, die man im Internet bestellen kann, abfüllen.

Birkenknospentinkturen herstellen nach Kräuterpfarrer Künzle

Die Tinktur aus Birkenknospen ist ein reinigendes und die Genesung förderndes Wundheilmittel. Mit Wasser verdünnt kann sie auch als blutreinigende Medizin getrunken werden.

  • Birkenknospen
  • Alkohol, 30 – 40%

Im März oder April pflückt man die Birkenknospen, legt sie in Alkohol und lässt sie 10 Tage an der Sonne oder an einem warmen Ort ziehen. Dann wird die Flasche abgefiltert. Im Bedarfsfall wird die Wunde zweimal täglich mit der Birkentinktur ausgewaschen.

Brennnesseltinkturen herstellen: So geht´s!

Die Tinktur kann mutlosen und willensschwachen Menschen zu mehr Durchsetzungsvermögen und Aktivität verhelfen. Da die Brennnessel einen hohen Eisengehalt aufweist, kann die Einnahme einer solchen Tinktur die Blutbildung fördern und eine positive Wirkung auf den Blutdruck hervorrufen.

  • Brennnessel, frisch
  • Alkohol, 45%

Verwendet wird die frische blühende Pflanze. Das Kraut wird fein zerkleinert und in 45%igem Alkohol angesetzt. Mindestens 6 Wochen stehen lassen. Dann abfiltern und in Braunglasflaschen umfüllen.

So können Sie Löwenzahntinkturen herstellen

Mit Löwenzahnkuren (Tee, Saft oder Tinktur) kann man den Stoffwechsel anregen, Harn und Galle treiben sowie Blut und Lymphe reinigen. Löwenzahn vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit und hilft ganz allgemein bei Stauungsprozessen durch eine geschwächte Leberfunktion. Die Tinktur wird auch zur Ausleitung und Entgiftung über die Leber verwendet.

  • Löwenzahn frisch, Kraut und Wurzel
  • Alkohol, 45%

Der Löwenzahn wird geerntet kurz bevor er voll erblüht ist. Verwendet wird die ganze Pflanze. Sie wird möglichst fein zerkleinert und in ein Schraubglas abgefüllt. Dann mit 45%igem Alkohol aufgießen und mindestens 6 Wochen stehen lassen. Danach abfiltern und in Braunglasflaschen umgießen.

Tinkturen herstellen aus Schwedenkräutern

Das Rezept wurde nach dem Tode des berühmten schwedischen Arztes, Dr. Samst, unter seinen Schriften gefunden. Dr. Samst verunglückte beim Reiten in seinem 104. Lebensjahr.

Nach Maria Treben bzw. einer alten Abschrift sollen die Schwedenkräuter bei 46 verschiedenen Krankheiten, die sogar Pestgeschwüre und Beulen beinhalten, heilen. Um die Tinkturen herstellen zu können, benötigen Sie folgende Inhaltsstoffe:

  • 10g Sennesblätter
  • 10g Manna
  • 10g Aloe
  • 10g Kampfer
  • 10g Theriak venezian
  • 5g Myrrhe
  • 10g Rhabarberwurzel
  • 5g Eberwurz
  • 0,2g Safran
  • 0,2g Safran
  • 10g Zitwerwurzel
  • 10g Angelikawurzel

Die Schwedenkräuter setzt man mit eineinhalb Liter 38 bis 40%igem Kornbranntwein oder sonst einem guten Obstbranntwein in einer breithalsigen Zwei-Liter-Flasche an und lässt sie 14 Tage in der Sonne oder an einem warmen Platz stehen. Täglich wird geschüttelt, ebenso vor dem Abseihen durch einen Filter. Man füllt die Flüssigkeit in kleine Flaschen, die man gut verschließt und kühl aufbewahrt.

Urtinkturengemisch – Tinkturen herstellen gegen Schlafstörungen und Unruhe

  • Melissa officinalis Ø 25 ml
  • Valeriana officinalis Ø 35 ml
  • Lupulus Ø 25 ml
  • Petasites D6 15 ml

Vom Apotheker können Sie die Tinkturen herstellen lassen. 2x tgl. und zur Nachtruhe je 5 Tropfen einnehmen.

Urtinkturen herstellen: Das hilft bei Verstopfung

  • Angelikawurzel Urtinktur
  • Beifuß Urtinktur
  • Kümmel Urtinktur
  • Löffelkraut Urtinktur
  • Koloquinte Dil. D2
  • Tausendgüldenkraut Urtinktur
  • Meisterwurz Urtinktur
  • Magnesium phosphoricum Dil. D6
  • Brechnuss Dil. D4
  • Löwenzahn Urtinktur

Von der Apotheke Tinkturen mischen und herstellen lassen.
2 – 3x täglich 10 – 25 Tropfen in etwas Wasser vor dem Essen einnehmen.

Es gibt viele Gründe für eine Verstopfung:
Neben Bewegungsmangel, falscher Ernährung mit zu wenig Ballaststoffen, bestimmten Medikamenten oder einer Darmstenose liegt die Obstipationsneigung manchmal auch an einer dieser beiden  Darmkrankheiten:
– Reizdarmsyndrom -> sehen Sie bitte hier
– SIBO -> sehen Sie bitte hier

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FAQ:

Tinkturen sind flüssige Extrakte aus Pflanzen oder anderen Naturstoffen, die oft als Alternative zu Tee oder Pillen verwendet werden. Tinkturen kann man herstellen, indem man die Pflanze in Alkohol, Essig oder Glycerin einweicht, um ihre Wirkstoffe zu extrahieren.

Sie sollten hochprozentigen Alkohol mit mindestens 40% Alkoholgehalt verwenden, um sicherzustellen, dass Sie eine starke und haltbare Tinktur erhalten. Wodka oder Weingeist sind gängige und gern gewählte Optionen zum Herstellen von Tinkturen. Der Alkohol sollte immer passend zu den verwendeten Kräutern ausgesucht werden.
Die Einweichzeit hängt von der Art der Pflanze ab, aber im Allgemeinen sollten Sie sie mindestens 4 bis 6 Wochen in Alkohol einweichen. Einige Pflanzen benötigen jedoch länger, der Prozess kann bis zu 6 Monate dauern.
Nachdem Sie Ihre Pflanze in Alkohol eingeweicht haben, sollten Sie sie durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter gießen, um die festen Bestandteile zu entfernen. Für eine noch feinere Filterung können Sie ein Baumwolltuch oder ein Käsetuch verwenden.