Lebenselixiere und Heilweine selbstgemacht
Hier entsteht eine Sammlung selbst hergestellter Elixiere und Heilweine, die ständig erweitert, aktualisiert und ergänzt wird. Bitte beachten Sie auch den Hinweis bzgl. Selbstmedikation auf der Seite „Heilmittel selbstgemacht“!
Medizinalweine wurden besonders viel vor Entdeckung der Destillation im Mittelalter hergestellt. Besonders geeignet sind sie für manche Schleimstoff- , Alkaloid- , Saponin- und Glykosiddrogen. Durch den geringen Alkoholgehalt ist die Haltbarkeit begrenzt (2 – 3 Wochen; wenn aufgespritet ca. 1 – 3 Jahre). Bei Verwendung von Handelsweinen (ca. 12%) sollte der Wein auf ca. 20% aufgespritet (d.h. mit hochprozentigem Alkohol vermischt) werden. Verwendet man Sherryweine/Portweine, ist dies nicht unbedingt nötig, da jedoch Frischpflanzen viel Feuchtigkeit enthalten, muss dann ebenfalls der Alkoholgehalt erhöht werden.
Die frische Pflanze wird gesäubert und zerkleinert (Richtiges Sammeln siehe Heilmittel selbstgemacht). Für die Herstellung eines Heilweins setzt man ca. 10% des Pflanzenmaterials mit Wein an. Dann wird das Gemisch in die Sonne gestellt und nach 1 – 7 Tagen abfiltriert (z.B. durch ein Leintuch).
Die heilige Hildegard von Bingen hat viele Heilweine empfohlen, die sich in der Praxis als äußerst wirksam bei den unterschiedlichsten Beschwerden zeigen. Allerdings werden die Kräuter bei ihr im Wein gekocht. Der Vorteil ist, dass der Alkohol unter dem Kochen verdünstet und somit ein hochkarätiges Heilmittel für eine Kur entsteht.
Lebenselixiere wurden bereits in der Antike hergestellt, um das Leben zu verlängern, wobei bis zu 300 Ingredienzien in solch einen Wundertrank einflossen. Früher enthielten die Lebenselixiere sehr oft Opium, um einerseits Schmerzen zu beseitigen und zum zweiten einen Heilschlaf einzuleiten. Opium ist heute bis zu einer Potenz von D6 verboten. Weitere Zutaten, die man häufig auch heute noch verwendet, sind in erster Linie aromatische Kräuter, aber auch Mineralien, vor allem Edelsteine oder Metalle, wie Eisen oder Gold.
Lebenselixiere müssen immer etwas komplexer zusammengesetzt sein, weil sie als Universalheilmittel möglichst alle Bereiche des Körpers ansprechen sollen. Sie wirken anregend auf sämtliche Stoffwechsel- und Ausscheidungstätigkeiten und ausgleichend auf vegetative Funktionen, fördern einen gesunden Appetit, bewirken einen guten Schlaf und steigern die Lebens- und Liebeslust. Gleichzeitig sollen sie sämtliche Geisteskräfte positiv stimulieren.
Aqua vitae spagyrisch
Dieses Lebenselixier enthält 30 verschiedene Zutaten! Es belebt, erwärmt und stärkt das Herz. Es gilt als Prophylaxe um den inneren Heiler zu stärken und dadurch zu schützen. Der Aqua vitae wird um so besser, desto mehr frische Kräuter verwendet werden. Man kann auch einen Teil der Kräuter nach und nach der Mischung zusetzen, wenn sie der Jahreszeit entsprechend frisch erhältlich sind.
• 10 – 15 gr. Pfeffer (weiß, schwarz oder rot)
• 25 gr. Melisse
• 30 gr. Johanniskraut
• 50 gr. Rosinen
• ½ – 1 Zitrone
• ½ – 1 Grapefruit
• 10 gr. Anis
• 10 – 15 gr. Kümmel
• 20 gr. Fenchel
• 2 Stangen Zimt
• 15 gr. Raute
• 20 gr. Rosmarin
• 15 gr. Ysop
• 20 gr. Koriander
• ¼ Muskatnuss
• 20 gr. Ingwer
• 20 gr. Oregano
• 10 gr. Guarana
• 1 gr. Safran
• 20 gr. Galgant
• 20 gr. Malvenblüten
• 20 gr. Sandelholz, rotes
• 20 gr. Eichenrinde
• 20 gr. Enzianwurzel
• 10 gr. Tausendgüldenkraut
Alle frischen Kräuter kleinschneiden. Alle getrockneten Kräuter mörsern. Grapefruit und Zitrone auspressen. Ingwer klein schneiden. Muskatnuss reiben.
• 3 l Grappa
Grappa und zerkleinerte Kräuter in ein 4-Liter-Einweckglas geben. An einem dunklen Ort 1 Jahr reifen lassen.
• 350 gr. Honig
• 20 ml Aurum metallicum D6 dil.
• 50ml Cordiac, Fa. Soluna
• Herzwein (evtl.)
Nach einem Jahr das Gemisch durch einen Kaffeefilter gießen. Honig, Cordiac, Aurum metallicum D6 und Herzwein zugeben.
Der Aqua vitae ist jetzt verzehrfertig. Möchte man aber den Aqua vitae ganz originalgetreu zubereiten, kann man die abgefilterten Pflanzenteile auch noch veraschen, reinigen und dem Trank zugeben.
Queckenwurzelwein bei Steinleiden
Dieses Hausmittel ist zu empfehlen bei allen Arten von Steinleiden, Harnbeschwerden, Gelbsucht, Gallen- und Leberbeschwerden und Nierenschmerzen.
Queckenwurzel, 4 Handvoll
Weißwein, 2 Liter
Die Quecke ist als lästiges „Unkraut“ in ganz Europa bekannt. Man kann jedoch auch ihre verborgenen Heilkräfte nutzen.
Die Wurzeln werden sorgfältig gewaschen und an der Sonne getrocknet, bis sie ganz dürr und brüchig werden. Nicht ganz durch und durch getrocknete Wurzeln werden sehr leicht schimmelig und dürfen auf keinen Fall verwendet werden.
Die zerkleinerten Wurzeln vermengt man mit dem Weißwein und bringt ihn zum Kochen. Einmal kurz aufkochen lassen, dann eine halbe Stunde ziehen lassen. Das Gemisch abseihen, die Wurzeln gut auspressen und den filtrierten Absud in Flaschen abfüllen.
Bei Beschwerden – jedoch nur im fieberfreien Zustand – 2 bis 3 Stamperl vom Wein trinken.
Schwarzwurzelwein
2 – 5 Stück frische oder getrocknete Beinwellwurzeln (je nach Größe)
1 Liter guter Weißwein
Die Beinwellwurzeln in Stücke schneiden, in ein Gefäß geben und mit dem Weißwein 5 – 6 Wochen lang ansetzen.
Dieser Wein dient zur inneren Stärkung bei Lungenbluten, bei Blutverlusten nach schweren Operationen und größeren Wunden und bei Blutarmut.
Trank der Freude
Dieser Trank enthält stimmungsaufhellende Substanzen. Er weckt die Lebensfreude, entkrampft und erwärmt die Seele. Schon ein bis zwei Likörgläschen öffnen die Sinne für die Freuden des Lebens.
Rosenblütenknospen 1 – 2 Handvoll
Vanilleschoten, aufgeschlitzt 2 – 3 Stück
Zimtstangen 3 Stück
Koriandersamen, frisch zerquetscht 1 EL
Muskatnuss, frisch gerieben
Safran
Die Zutaten in ein Glas mit ca. 750 ml Fassungsvermögen geben. Das Ganze mit ca. 500 ml Portwein übergießen und je ein bis zwei Messerspitzen Muskatnuss und Safran einrühren. Gut verschlossen an einem warmen Platz drei bis vier Tage ziehen lassen, dann abseihen, in eine Glasflasche füllen und kühl lagern.